Schwester Susanne

Der Mensch im Mittelpunkt

Susanne Hoffmann ist unsere Mitarbeiterin des ersten Quartals 2019. Die examinierte Krankenschwester arbeitet bereits seit mehr als zehn Jahren im Johannis Hospiz – und wird es auch weiterhin tun. Denn: eine sinnvollere und erfüllendere Arbeit als an diesem würdevollen Ort kann sie sich nicht vorstellen.

„Nach meiner Ausbildung zur Krankenschwester am Evangelischen Krankenhaus in Köln war ich an mehr als zehn verschiedenen Stationen beschäftigt: von der Psychiatrie über die häusliche Krankenpflege, dann ins Altenheim und wieder zurück. Nie konnte ich so arbeiten, wie ich wollte. Man wird in ein Raster gezwängt, muss sich an enge Zeitpläne halten. Zeit, den Patienten zuzuhören und auf Ihre Wünsche einzugehen, blieb eigentlich nie.“ Das hat sich mit der Entscheidung, im Hospiz zu arbeiten, um 180 Grad gedreht. Im Hospiz kann Susanne Hoffmann den Gästen Empathie und vor allem Zeit schenken. Schmerzfreiheit und die Erfüllung von Wünschen stehen im Mittelpunkt. „Wir behandeln ausschließlich palliativ, niemand wird zu irgendetwas gezwungen. Auf eine Pflegekraft kommen bei uns nur vier Gäste, in Altenheimen können das bis zu zehnmal so viele sein.“

Susanne Hoffmann ist Wundexpertin nach ICW®-Standard*. Sie kümmert sich bei den Gästen um chronische Wunden, entscheidet über das am besten geeignete Wundmaterial und versorgt die Wunden. Wie ihre Kolleginnen und Kollegen im Team auch leitet sie außerdem die Auszubildenden in der Kranken- und Altenpflege an, die zwischen ihrem ersten und dritten Lehrjahr für vier bis sechs Wochen im Hospiz Station machen. „Die Arbeit mit den jungen Leuten, die wir rund ums Jahr im Haus haben, macht mir sehr viel Freude. Sie sind so interessiert, motiviert und vor allem unvoreingenommen. Das merken unsere Gäste, das tut Ihnen gut. Wenn die Auszubildenden dann gehen, bedauern das nicht nur die Gäste.“

Während der Arbeit gehört Susanne Hoffmanns Ohr ganz den Gästen und ihren Bedürfnissen. Zum Feierabend aber kann sie die Ereignisse des Tages hinter sich lassen. „In meiner Freizeit gelingt es mir, nicht an die Arbeit zu denken. Das ist wichtig, um immer wieder Kraft zu tanken.“ Sie geht gerne mit ihrer privaten Wandergruppe wandern, macht viel Sport, trifft sich mit ihren zwei erwachsenen Töchtern oder entspannt im Saunabereich der Holstentherme.

*Initiative Chronische Wunden e.V. (ICW)