Schwester Jennifer

Der Mensch im Mittelpunkt

Jennifer Schultz suchte schon früh den Kontakt zu pflegebedürftigen Menschen. Nach einem Sozialen Jahr in einer Tagesstätte für Schwerbehinderte sowie einer Ausbildung zur Altenpflegerin kam sie 2013 zu den Regio Kliniken, wo sie ihre Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin absolvierte. „Während der Ausbildung hatte ich einen sechswöchigen Einsatz im Johannis Hospiz und durfte ein Teil des Hauses und des wunderbaren Teams sein. Rasch wusste ich: hier möchte ich später arbeiten, für genau diese Arbeit schlägt mein Herz.“

Nach einer Zwischenstation in der Gefäßchirurgie am Regio Klinikum Elmshorn begann Jennifer Schultz im Juli 2018 ihre Arbeit im Johannis Hospiz. Seit 2019 betreut sie zudem als Praxisanleiterin unsere Auszubildenden.

Jennifer Schultz nimmt sich gern Zeit für ausführliche Gespräche und Fürsorge: „Das Wohlergehen der Gäste hat oberste Priorität, es soll ihnen an nichts fehlen. Die Arbeit hier ist nicht nur ein Job für mich. Die Pflege im Hospiz ist sehr individuell, die Gäste entscheiden, wie einst zu Hause auch.

Doch nicht nur ich gebe viel Herz und Kraft. Unsere Gäste geben mir und meinen Kolleginnen und Kollegen viel mehr. Sie lehren uns Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und die kleinen Dinge im Leben viel mehr zu schätzen. Sie geben uns unendliche Dankbarkeit, sie vertrauen uns. Sie geben ihr Leben in unsere Hände. Es ist eine besondere Ehre für mich, gemeinsam mit den Gästen und deren Angehörigen die letzten Wochen und Tage verbringen zu dürfen und bewusst mitzuerleben.“

Das Johannis Hospiz ist ein Haus der Lebensfreude, der Trauer und des Todes. Damit im Beruflichem und Privaten zurecht zu kommen, dauert bisweilen. „Mein Team ist immer für mich da, wir sind wie eine kleine Familie. Wir stützen uns gegenseitig, lachen und weinen. Privat habe ich den tollsten Rückhalt, den man sich wünschen kann. Meine Familie und Freunde sind stolz auf mich und wissen meinen Job sehr zu schätzen.“

Um all jenen, die womöglich eine falsche, düstere Vorstellung von einem Hospiz haben, zu zeigen, wie es wirklich ist, verweist Jennifer Schultz sehr gern auf den jährlich stattfindenden Tag der offenen Tür am Johannis Hospiz. „Meine Familie hat sich das Hospiz beim Tag der offenen Tür angeschaut und war glücklich, es getan zu haben. Diese Erfahrung wünsche ich mir für jeden. Man kann das Hospiz in vielen schönen Worten beschreiben. Dennoch sollte man es spüren. Man muss diese Atmosphäre, die Wärme und die Räume erleben und auf sich wirken lassen. Der Besuch eines Hospizes erwärmt das Herz.“