Schwester Dorthe

Der Mensch im Mittelpunkt

„Für mich ist das Johannis Hospiz ein Haus der Begegnungen, ein Haus, das von Offenheit, Wärme und Herzlichkeit geprägt ist. Dieses Konzept und diese Grundhaltung wirken sich unmittelbar auf unsere Gäste und ihre Angehörigen aus. Das erlebe ich jeden Tag und es macht mich froh, positive Veränderungen wahrzunehmen.“ Dorthe Jespersen-Skree Mühlich, gelernte Krankenschwester, weiß, wovon sie spricht. Bereits seit 2009 bringt sie sich mit ihrer lebensfrohen, humorvollen und sympathisch-zugewandten Art im Johannis Hospiz ein, wird von Gästen, Angehörigen und Kollegen gleichermaßen geschätzt.

„Ich arbeite seit 1990 für die Regio-Kliniken, war davor auf einer Intensivstation, habe Drogensüchtige während der Methadontherapie begleitet und stand als Krankenschwester auch im OP. Für das Hospiz habe ich mich erst entschieden, als ich mir sicher war, dass ich die Arbeit dort auch mental schaffe. Der intensive Umgang mit Sterbenden und deren Angehörigen kostet viel Kraft, da sollte man selbst in einem stabilen Umfeld leben und beispielsweise die Belastung kleinerer Kinder zu Hause hinter sich gelassen haben. Auf der anderen Seite gibt mir die Arbeit mit unseren Gästen so unfassbar viel: Sinn, die Bestätigung, das Richtige zu tun, Dankbarkeit für Nähe und ein offenes Ohr. Die Arbeit bereichert mich persönlich jeden Tag auf vielen Ebenen.“

Dorthe Jespersen-Skree Mühlich ist gebürtige Dänin und der Liebe wegen nach Deutschland gezogen. Mit ihrem Mann hat sie zwei erwachsene Töchter. „Seit kurzem bin ich sogar Oma“, lacht sie. Sie genießt das Leben mit Freunden und der Familie, gibt Dänischunterricht, ist viel in der Natur und auf Reisen und sehr sportlich unterwegs. Bis heute ist sie allein acht Marathons gelaufen. „Je mehr Leben ich in mir habe, desto besser, geerdeter und zugewandter kann ich unseren Gästen helfen. Menschen sind am Ende ihres Lebens sehr offen und ehrlich. Sie müssen sich ihrem Schicksal stellen. Für mich ist der Umgang unserer Gäste mit dieser Situation spannend und berührend. Und es zeigt deutlich, wie wenig ganz viel bedeuten kann.“